Pflanzung
Die jungen Gemüsepflanzen aus eigener Anzucht oder durch Zukauf sollten möglichst nicht vor Mitte Mai (erst nach den „Eisheiligen“) ins Freiland gebracht werden. Gesunde, pflanzreife Jungpflanzen erkennen Sie an einer gedrungenen Erscheinung, straffem Wuchs, einer kräftig grünen Farbe und reichlich gesunder Wurzelmasse mit recht viel anhaftender Erde.
Die Vorbereitung der Beete von Gemüsepflanzen kann mit einem Reihenzieher oder einer Pflanzschnur erfolgen. Die Pflanzung wird mit einer Pflanzschaufel oder einem Pflanzholz vorgenommen. Zu guter Letzt sollte man einen kleinen Giessrand herstellen und anwässern. Nach der Pflanzung bedürfen die Pflanzen einer regelmäßigen Pflege für eine reichhaltige Ernte.
Standortbedingungen
Für eine gesunde und reiche Gemüseernte in Ihrem Garten sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen die zum gewünschten Ziel führen. Als erstes sollten Gemüsepflanzen nur an Stellen mit optimaler Sonneneinstrahlung anbaut werden, nur hier können sich die Pflanzen optimal entwickeln. An Standorten mit zu wenig Sonne wachsen die Pflanzen nicht sehr schnell und werden auch nicht so groß wie in voller Sonne, auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten wird hier geschwächt. Außerdem sollte ein Standort gewählt werden an denen die Gemüsepflanzen genügend durchlüftet werden. Damit wird möglichen Pilzkrankheiten vorgebeugt.
Auch der Boden spielt für den Standort der Pflanzen eine entscheidende Rolle. Er muss möglichst gut zu bearbeiten sein, einen Lehm- und Sandanteil sowie einen entsprechenden Humusgehalt von ca. 5% aufweisen. Bei schweren Böden sollten Sie vom natürlichen Prozess der Frostsprengung Gebrauch machen und Ihren Gartenboden im Herbst umgraben. Nach jeder Ernte sollte der Boden wieder mit entsprechenden Nährelementen angereichert werden, damit auch die neuen Kulturen wieder ausreichend „Nahrung“ bekommen. Dies kann mit mineralischen wie auch mit organischen Düngergaben erreicht werden. Vorteilhaft ist auch eine Düngung mit Gründüngungspflanzen wie z.B. Lupine, die Luftstickstoff gebunden und außerdem die Erosion verhindert haben. Diese Pflanzen werden jetzt untergegraben.
Zusammenfassung der wichtigsten Wachstumsfaktoren
Wasser | - ist wichtiger Wachstums- und Ertragsfaktor - Aufnahme und Transport von Nährstoffen und Assimilaten - Erhaltung des Zelldruckes - zur Regulierung der Verdunstung - wichtig für verschiedene biochemische Reaktionen - ist in der Pflanzenmasse zu 75-95% enthalten
| Licht | - beeinflusst die Photosynthese der Pflanze - Zusatzlicht oder Verdunklung zur Steuerung des vegetativen und generativen Wachstums (Langtagpflanze/Kurztagpflanze)
| Temperatur | - optimale Temperatur während der Jungpflanzenzucht beachten („Schossen“)
| Boden
| - optimal ist ein lehmiger Sandboden und sandiger Lehmboden - pH-Wert von 6,5 bis 7,5 (neutral) einstellen - Humusgehalt sollte mindestens 6-7% betragen - für gute Wasserführung sorgen - stabile Struktur der Erde - Erhaltung der Bodengare - Bodenlockerung/Bodenabdeckung - Bodenuntersuchung (bitte alle drei Jahre durchführen)
| Düngung/Nährstoffe
| - richtige und zeitliche Stickstoffmenge den Pflanzen zuführen - Verwendung von möglichst organischem Dünger - pH-Wert beachten zur Aufnahme der Nährstoffe für die Pflanzen - jährliche Gesund- und Erhaltungskalkung durchführen |
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Anbaufläche
Die Planung der Anbaufläche verlangt eine entsprechende Überlegung, welche Kulturen auf welchen Flächen angebaut werden sollten, ob sich die Kulturen positiv beeinflussen, vom Nährstoffbedarf und Wurzelverträglichkeiten und wie lange die Kulturzeit der einzelnen Kulturen ist. Dies sind sehr viele Überlegungen, die aber bei einem geübten Kleingärtner im Laufe der Jahre zu entsprechendem Erfahrungswert geworden ist. Es lohnt sich, bei der Pflanzung beziehungsweise bei der Aussaat von Gemüse auf den richtigen Pflanz- und Reihenabstand zu achten.
Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied Fachberatung